Hirschgeweih und Krautkopf: Adeliges Leben in Schloss Seeon
Als Amelie von Leuchtenberg, Kaiserinwitwe von Brasilien, Herzogin von Braganza 1852 das Mineralbad Seeon erwarb, ahnte sie nicht, dass dieser Ort den Nachkommen ihres Bruders, der bayerisch-russischen Adelsfamilie Leuchtenberg-Romanov, ein wahres Zuhause werden sollte: Zunächst als Sommer- und Jagdschloss immer wieder gern besucht, wurde es nach dem Ersten Weltkrieg und der Revolution in Russland das Refugium der Familie, ihrer Verwandten und Freunde.
Die Führungsrunde erläutert die Geschichte der Familie Leuchtenberg und illustriert das adelige Leben im ehemaligen Kloster bis zum Tod von Herzogin Olga 1953. Die großen politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche des 20. Jahrhunderts sind am Leben dieser Frau ablesbar: Als Prinzessin Repnin in großem Reichtum in St. Petersburg aufgewachsen, erlebt sie den gewaltsamen Zusammenbruch Europas 1918/19, betrauert Tod und Verlust von Söhnen und Ehemann, sieht ihre Kinder in die Neue Welt auswandern und bessert ihre bescheidenen Lebensverhältnisse im Alter mit dem Anbau von Gemüse im Seeoner Garten auf.
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