In den Räumlichkeiten des Mesnerhauses von Kloster Seeon, Kultur- und Bildungszentrum des Bezirks Oberbayern, werden von 15. März bis 25. Mai 2025 Werke von Elisabeth Kronseder (1890 – 1990) gezeigt. Die Ausstellung befasst sich mit dem interessanten Leben der Künstlerin und zeigt mit Unterstützung ihrer Familie Skulpturen aus Bronze sowie zahlreiche Bilder mit unterschiedlichen Motiven. Eine dieser Skulpturen sollte die Seeoner Brunnenfigur „Der Fischerbub“ sein und im Mittelpunkt der Ausstellung stehen. Im Januar ist diese Figur von Unbekannten vom Klostergelände entwendet worden. Für die Verantwortlichen von Kloster Seeon stand jedoch fest, dass die Ausstellung auf jeden Fall stattfinden soll. Der Fokus wird nun auf die ebenfalls in Kloster Seeon gefundenen Skizzen und weiteren Werken der Künstlerin Elisabeth Kronseder gelegt.
Der „Fischerbub“ stand beim jetzigen Mesnerhaus viele Jahre lang am Ufer des Seeoner Sees. Durch Umbauarbeiten am Mesnerhaus wurde im dortigen Dachboden eine Sammlung von Zeichnungen entdeckt und durch einen beiliegenden Brief konnten sowohl die Skizzen wie auch die Brunnenfigur Elisabeth Kronseder zugeordnet werden. Zusammen mit der Urenkelin Evi Wackerle entstand die Idee, der Künstlerin eine Ausstellung in Seeon zu widmen und ihre spannende Persönlichkeit vorzustellen.
Elisabeth Kronseder, geboren im Februar 1890, hat in ihrem hundertjährigen Leben ein umfangreiches Werk geschaffen. Als junge talentierte Zeichnerin und Malerin wagte sie sich in den 1920er Jahren an die plastische Gestaltung. Zu dieser Zeit waren bereits ihre 3 Kinder geboren. 1933 zog sie mit ihrer Familie auf den Peterhof am Samerberg, wo sie während des Krieges bis 1966 ein Kinderheim führte. Ihre Schaffenskraft reichte bis ins hohe Alter und brachte an die 200 große Skulpturen, 1000 Kleinplastiken in Holz, Bronze und Stein sowie 2000 Bilder hervor. Portraits, Blumen, Landschaften und sakrale Themen waren häufige Motive für ihre Arbeiten. Ihre Kunstwerke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern tragen auch oft eine symbolische Bedeutung. Im 20. Jahrhundert sah sie viele verschiedene
Kunstrichtungen kommen und gehen, sie hielt jedoch an ihrer eigenen Kreativität fest und fand somit immer wieder ihren persönlichen Stil und Ausdruck. Verschiedene Figuren aus der Hand von Elisabeth Kronseder entdeckt man im gesamten Chiemgau und Inntal.
Eintritt frei!
Rahmenprogramm zur Ausstellung:
Sonntag, 23. März 2025, 14 Uhr und
Sonntag, 11. Mai 2025, 14 Uhr
Führung durch die Ausstellung mit Hedwig Amann M. A. (Dauer ca. 1 Stunde)
Eintritt frei!
(Anmeldung erbeten unter kultur@kloster-seeon.de)